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Sign the German petition "Call against the system of prostitution"

[Brussels, 12 November 2013] The German magazine EMMA has launched this week a petition, supported by 90 celebrities, calling for the abolition of the system of prostitution in Germany. A common letter has been sent to Chancellor Merkel, asking for a change of legislation: "Germany has become Europe’s hub for trafficking of women and a paradise for sex tourists from neighboring countries". The letter states that the system of prostitution updates the traditional and growing inequalities between women and men, and asks for decent life for all.

The signatories ask for:

  • A change in the law as soon as possible to stop the deregulation of trafficking and prostitution, and protect the women and the minority of male prostitutes.
  • Prevention in Germany and in the countries of origin, as well as exit programmes for women in prostitution; protection against deportation for foreign witnesses and access to residence permit.
  • Education about the consequences of buying woman in schools, etc.
  • Ostracism and, if necessary, also punishment of the sex buyers, as without these people the market would not exist.

Join them and sign the Call too! Click here to read and sign the petition in English.

Click here to read and sign the Call (in German).

Read the article of Der Spiegel on the petition here.

Der Appell gegen prostitution

Prostitution ist „das älteste Gewerbe der Welt“? Prostitution ist „ein Beruf wie jeder andere“? Prostitution wird es immer geben, denn ihre Abschaffung ist utopisch? Falsch. Auch die Abschaffung der Sklaverei galt vor gar nicht so langer Zeit noch als Utopie. Und auch wenn die Sklaverei aus unserer Welt keineswegs ganz verschwunden ist, so wäre es heutzutage für einen aufgeklärten, demokratischen Staat doch undenkbar, die Sklaverei zu tolerieren oder gar zu propagieren.

Doch genau das tut Deutschland mit der Prostitution: Es toleriert, ja fördert diese moderne Sklaverei (international „white slavery“ genannt). Die Reform des Prostitutionsgesetzes 2002, die angeblich den geschätzt 700.000 Frauen (Mittelwert) in der Prostitution nutzen sollte, trägt die Handschrift der Frauenhändler und ihrer LobbyistInnen. Seither ist Deutschland zu Europas Drehscheibe für Frauenhandel und zum Paradies der Sextouristen aus den Nachbarländern geworden. Ein deutscher Sonderweg. Selbst die Niederlande rudern zurück. Die skandinavischen Länder haben schon vor Jahren die Ächtung und Bestrafung der Freier eingeführt. Und Frankreich und Irland sind im Begriff, es ihnen nachzutun.

Weltweit sind Frauenhandel und Prostitution, beides untrennbar miteinander verbunden, heute neben dem Waffen- und Drogenhandel das Geschäft mit den höchsten Profitraten (über 1.000 Prozent). Profit nicht für die Frauen. Selbst die Minderheit deutschstämmiger Prostituierter, oft schon als Kinder Opfer sexu­eller Gewalt, landet zu über 90 Prozent in der Altersarmut. Ganz zu schweigen von den Ausländerinnen aus der Armuts- und Zwangsprostitution.

Das System Prostitution ist Ausbeutung und zugleich Fortschreibung der traditionell gewachsenen Ungleichheit zwischen Männern und Frauen (und Ländern/Kontinenten). Das System Prostitution degradiert Frauen zum käuflichen Geschlecht und überschattet die Gleichheit der Geschlechter. Das System Prostitution brutalisiert das Begehren und verletzt die Menschen-würde von Männern und Frauen – auch die der sogenannt „freiwilligen“ Prostituierten.

Darum fordern wir von Politik und Gesellschaft:

  • Eine Gesetzesänderung, die der Deregulierung von Frauenhandel und Prostitution schnellstmöglich Einhalt gebietet und die Frauen sowie die Minderheit männlicher Prostituierter schützt.
  • Prävention in Deutschland und in den Herkunftsländern, sowie Hilfen zum Ausstieg für Frauen in der Prostitution. Und Schutz vor Abschiebung von Zeuginnen sowie deren Aufenthaltsrecht.
  • Aufklärung über die Folgen von Frauenkauf bereits in den Schulen etc.
  • Ächtung und, wenn nötig, auch Bestrafung der Freier; also der Frauenkäufer, ohne die dieser Menschenmarkt nicht existieren würde.
  • Maßnahmen, die kurzfristig zur Eindämmung und langfristig zur Abschaffung des Systems Prostitution führen.

Ein menschenwürdiges Leben ist denkbar.

Zustimmung per Mail an redaktion@emma.de (unter Angabe von Namen, Beruf und Wohnort);
Per Fax an 0221/60 60 60 29;
Per Post an EMMA, Bayenturm, 50678 Köln;

Der Appell zum Download als PDF

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